Eines weiß man sofort, wenn man sich für den "Rhodesian Ridgeback" interessiert. Sein Ursprung ist südafrikanisch  und der Zweitname "Löwenhund" haftet an dieser Rasse wie sein Ridge
Aber das reicht den meisten, die sich intensiver mit der Rasse beschäftigen, nicht mehr lange aus, und harren danach mehr über IHN zu erfahren.

Der RR-Ursprung
Ridges Dogs
Entwicklung
Der erste Rassestandard
Der Eroberungszug

Afrika

  • drittgrößter Kontinent
  • 30,2 Millionen Quadratkilometer Fläche
  • ca. 8.000 km von Nord-Süd
  • Republik Südafrika ca 1.221.000 km²

1652 wurde durch die Holländische Ostindische Gesellschaft eine kleine Garnison am Kap eröffnet. Holländischstämmige Siedler folgten, begleitet von Vieh und Haustieren, und wanderten im 17. und 18. Jahrhundert in das Kapland ein. Die Niederländer, dazu kamen Niederdeutsche und Hugenotten, bezeichneten  sich als "Buren" (niederländisches Wort für Bauer). 
1688 Einwanderung französischer Hugenotten
1806 kam die Gegend in britische Herrschaft und durch weitere Ansiedlung von Europäern wurde um 1814 die britische Kap-Provinz errichtet. 
1835-1838 zogen daraufhin die freiheitsliebenden "Buren", nach der englischen Unterdrückung, im "Großen Treck" in das nördliche Hinterland und gründeten die Staaten Natal, Oranje-Freistaat und Transvaal. 
1838-1854 Schlacht am Blood River
1899-1902 folgten die Engländer und unterwarfen die Siedler im Burenkrieg .
im
19. Jahrhundert
lernten sie letztendlich notgedrungen in gegenseitiger Toleranz zu leben.

Rhodesien

  • 1895 benannt nach Cecil Rhodes in "Rhodesia"
  • Der aus Großbritannien stammende Cecil Rhodes war Wirtschaftsführer.
  • 1889/90 gründete er die Britisch-Südafrikanische Gesellschaft, und erwarb weite Gebiete des Maschona-und Matabelelandes nordöstlich der heutigen Republik Südafrika.
  • 1891 dehnte sich die Gesellschaft um weitere Gebiete nach Nordosten aus.
  • 1898 erneute Erweiterung durch das Barotseland nördlich des Sambesi-Flusses.
  • zu diesem Zeitpunkt war Rhodesia 1,14 Millionen km² groß
  • es folgte daraufhin eine Teilung Rhodesiens. 
  • Sambia im Norden mit 752,000 km² Fläche. Erreichte 1964 die Unabhängigkeit
  • Simbabwe im Süden mit 389.000 km² Staatsgebiet.

Ridges Dogs

Beschreibung einer alten Rhodesischen Quelle über die frühen Tage des Ridges dogs:

Der Lion Dog ist ein sehr wertvoller Jagdhund unbekannten Ursprungs. Diese Rasse hat sehr starke, eigene, charakterliche Merkmale. Diese Merkmale, nicht zuletzt ihre Klugheit, Eleganz, verbunden mit Tapferkeit schufen unter der afrikanischen Bevölkerung eine eigene Legende, wonach diese Ridges Dogs tatsächlich in ihren Adern einen Tropfen Löwenblut besitzen.

Nach Berichten waren Zulus besonders von den Hunden mit einer Schlangenmarkierung auf ihren Rücken beeindruckt und vom Mut der Tiere.

Entwicklung

Die Rasse des Rhodesian Ridgebacks als solche ist im Vergleich zu anderen eine recht junge Rasse. Die Entwicklungsgeschichte lässt sich leichter belegen. Der Ridgeback, so wie wir ihn kennen, ist eine Hunderasse, die über die letzten dreihundert Jahre in Afrika entstanden ist. Nur wenige Rassen sind natürlicher als ein Ridgeback.

Zur damaligen Zeit brauchten Farmer zuverlässige Schutzhunde, die Jäger mutige Jagdhunde. Die eindrucksvollen und imposanten Begleiter waren auch bevorzuge Familienmitglieder.

Die tierzüchterischen Kenntnisse und das Talent der Engländer, die schon seit Jahrhunderten erfolgreiche Tierzüchter gewesen sind, und der Niederländer, mit den vielen gesammelten Erfahrungen, waren ein guter Grundstein um eine zweckmäßige Hunderasse zu entwickeln die der großen südafrikanischen und rhodesischen Gegend gerecht wurde. 

Das afrikanische Kulturgut an Hunden kann in zwei Gruppen unterteilt. Einerseits die Nachfahren der bereits importierten Hunde, andererseits die bodenständigen afrikanischen Hunde, zweifelsfrei die Vorfahren des Rhodesian Ridgeback. 
Die Ahnen sind als "Hottentotten-Hunde" bereits 1480 von portugiesischen Händlern bemerkt worden, zu Beginn des neuen Zeitalters,  als sie einige Hottentotten gefangen nahmen. Die Dokumentation beschreibt treue und arbeitsame Tiere, von jedoch ungewöhnlichem Aussehen, einem Rückenkamm und mit hyänenähnlich hässlicher Gestalt. Dem Herren außerordentlich ergeben und zuverlässig.

Zum damaligen Zeitpunkt war das Aussehen der Hunde Nebensache, auch der Rückenkamm war herzlich unwichtig. Was zählte war die Leistung der Hunde. 
Trotz zahlreichen Kreuzungen zwischen Tieren mit ähnlichen Anlagen blieb der Rückenkamm bei den meisten Nachkommen erhalten. Die Erkenntnis der Dominanz des
Ridge läst sich ziehen. Mit der Zeit wurde unter den damaligen Besitzern ein Aberglaube erweckt, Fähigkeit und Rückenkamm träten stets zusammen auf.

1836 hatten sich somit die Hunde mit dem Rückenkamm fest etabliert. Sie bewehrten sich als zähe, mutige und furchtlose Jäger; waren unermüdliche Viehtreib- und Herdenschutzhunde; zeichneten sich aus durch das unerschrockene und entschlossene Verteidigen von Hab und Gut. Ein weiteres Rassemerkmal des Lion Dog war die eines vertrauenswürdigen Wächter und angenehmen Familienhunds, der besonders wegen seiner Geduld Kindern gegenüber berühmt geworden ist.

Ausschließlich ihre Anlagen und ihre Arbeit waren wichtig, an "Rasse" war noch nicht zu denken. Ein fester Name existierte noch nicht, bekannt waren sie jedoch unter anderem als Hottentotten-Jagdhunde, Löwenhunde, Ridgebacks, Burenhunde,  Pronkrug (Kammrücken) oder Steekbard.

In der zweiten hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich in Rhodesian die Großwildjagd etabliert. Die im Jahr 1874 durch Charles Helm zu diesem Zweck nach Rhodesian gebrachten Hottentotten-Hunde, zählen wie bereits erwähnt nachweislich zu den Stammtieren der Rhodesian Ridgeback. 
Der jagd- und
hundeversessene Geistliche reiste die weite Entfernung um die durch Ihre einzigartigen Fähigkeiten und Anlagen anerkannten Hunde zu holen.
Schnell wurden die durch Reverend Helms importierten Hunde, durch Ihre vorzügliche Kondition und Zähigkeit bei der Jagd, durch andere Großwildjäger geschätzt. 
Einer davon, Cornelius van Rooyen, besaß selber eine Meute die von vielen europäischen Hunderassen geprägt war. Er beschloss den Hottentotten Hund einzukreuzen und verbesserte durch die leistungsfähigsten Nachkommen den Typ. Die neue "Rasse" und ihre Leistungen wurde schließlich als "van Rooyen-Hunde
" bekannt.

Die Hunde waren keineswegs einheitlich. Größenunterschiede zwischen Labrador und Dogge waren gegeben. Den Rückenkamm hatten einige gar nicht. 
Wichtig war jedoch die Leistungsfähigkeit, das sie beweglich und furchtlos jagten. Das Wild stellten, es mit Laut und ständigen Scheinattacken am Platz hielten, und stellte bis der Jäger vor ort war. Dabei sollte man wissen, dass die Tiere
niemals einen Löwen angriffen oder zu töten versuchten. Es wurde vielmehr die außergewöhnliche Beweglichkeit, ihre Ausdauer und Kraft  eingesetzt. Durch die schnellen Bewegungen entgingen sie den Pranken des Löwen.
Der verschleiß der Hunde war zu dieser Zeit sehr groß. Die resistentesten Tiere setzten sich durch. Es waren die mit dem höchsten Anteil an einheimischen Blut. 

1860er Jahre Gründung der ersten Zuchtvereine für Hunde in Europa.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert setzte in Europa die Erkenntnis der Hundezucht ein. Man sah die Tierzucht als Kulturgut und nationales Besitztum und wollte diese unverfälscht erhalten. Schon bald wurde die Facette des Zeitgeistes in die Kolonien der anderen Erdteile getragen. 

Francis Richard Barnes nahm sich der Anerkennung des Rhodesian Ridgeback als Rasse an.  
1915 erwarb er seinen ersten "van
Rooyen-Hund" und bald darauf noch zwei weitere aus derselben Line. Der erste Schritt war getan und er begründete die "Eskdale"-Zuchtlinie. 
1922 organisierte er die erste Versammlung von Züchtern und Besitzern und gründeten den "Lion Dog"-Club dem Vorläufer des Rhodesian Ridgeback-Club. 
Noch im gleichen Jahr wurden die ersten Ridgebacks bei der Bulawayo Kennel Club Schow öffentlich vorgeführt. 
Aus dem Jahr 1929 existiert der Richterbericht eines britischen Richters der in Kimberly auf einer Ausstellung bewertet hat. Die gerichtete Hündin war Ch. Virginia of Avondale und ist mit Bild  in Hutchinsons Enzyklopädie abgedruckt. 

Der erste Rassestandard

Drei Herren sind die Väter des UR- Rassestandards: Barnes, Durham und Edmonds. 

Als Grundlage wurde der Rassestandard des Dalmatiners verwendet, der den damaligen Leistungseigenschaften und der Gestalt des Rhodesian Ridgeback sehr nahe kam. 

Dieser UR-Rassestandard wurde 1924 von der Kennel Union of South Africa (KUSA) genehmigt und anerkannt. Noch im selben Jahr wurden die ersten beiden Rhodesian Ridgebacks in das Zuchtbuch Südafrikas eingetragen: Grootdam Given und Grootdam Leo.

Der aller erste Rassestandard, sah für Rüden und Hündinnen die gleiche Wiederristhöhe vor, maximal 71cm, die im laufe der folgenden Jahre mehrfach angepasst wurde, wie man ja anhand des heutigen F.C.I.-Rassestandard erkennen kann.

Seit diesem Zeitpunkt ist die Ridgeback-Welt so gut beurkundet, das fast jeder Ridgeback  bis in das Ursprungsland zurückverfolgt werden kann. 

Die ersten Ridgeback nahmen durch die Engländer Einzug nach Europa, die oftmals nach Beendigung Ihrer Dienstzeit die adoptierten und lieb gewonnenen Hunde mit in die Heimat nahmen. So kam der Urtyp von Afrika nach Großbritannien und startete von dort aus seinen behutsamen Eroberungszug. 

Der Eroberungszug

  • 1914 wurden bereits die ersten Ridgebacks nach Großbritannien eingeführt. 
  • 1927 und 1928 folgten weitere auf die Britischen Inseln.
  • 1928 ist der erste Import in die USA, durch einen Liebhaber nachvollziehbar. Diese importierten Hunden haben in der weiteren Entwicklungsgeschichte des Rhodesian Ridgeback in Amerika jedoch keine Rolle gespielt. Es wird bezweifelt das hier eine Nachzucht entstand . 
  • 1930 kam der Rhodesian Ridgeback nach Australien. Es war leider nur einer. !!! Vermehrung ausgeschlossen !!!. 
  • 1946  kam der erste Ridgeback über eine Pilotin in die Niederlande.
  • 1947 wurde Königin Elizabeth II, noch als Prinzessin, bei einem Besuch in Südafrika ein Pärchen Rhodesian Ridgebacks geschenkt. Die Hündin überlebte die sechsmonatige Quarantäne nicht. Der Rüde wurde erfolgreich als Deckrüde eingesetzt
  • 1950er Jahre wurde der erste Ridgeback nach Österreich importiert, aber nicht offiziell eingetragen.
  • 1950 wurden wiederholt Ridgebacks in die USA importiert. Die erste offizielle Registrierung. Aus deren Nachkommen erfolgte fünf Jahre später die erste Zuchtbucheintragung beim American Kennel Club (AKC).
  • 1951 wurde in Frankreich der erste Ridgeback aus England importiert. Jedoch keine Zuchtansätze
  • 1954 zog das erste Rhodesian Ridgeback-Paar  in Deutschland ein und wurde 1955 in Düsseldorf bei der Bundessiegerschau ausgestellt. Eine Zucht konnte jedoch nicht fortgesetzt werden. 
  • 1956 ersten Ridgebacks in der Schweiz aus England und Südafrika importiert
  • 1956 Anerkennung des Rhodesian Ridgebacks beim AKC den USA
  • 1957 fiel in der Schweiz der erste Rhodesian Ridgeback-Wurf
  • 1961 statet die Ridgeback-Chronik in Schweden mit einem kenianischen Import
  • 1965 Import des ersten Ridgeback nach Finnland - stammt aus alten schwedischen Linien
  • 1965 kamen die ersten Ridgebacks nach Dänemark
  • 1966 folgte ein erneuter Import nach Australien. Dieser verstarb jedoch kurz darauf. 
  • 1966 erster importierter Ridgeback in Portugal aus Mosambik
  • 1967 wurden weitere Ridgebacks nach Australien importiert. Diese wurden gezielt zur Zucht eingesetzt .
  • 1967 bekam die RR-Zucht in Deutschland erneuten Aufschwung
  • 1968 wurden die ersten Ridgebacks nach Italien importiert.
  • 1970er Jahre kamen die ersten Ridgebacks aus Südafrika nach Israel
  • 1976 Gründung des ersten RR-Clubs in Deutschland und von VDH und FCI anerkannt
  • 1977 wurden in Österreich die ersten zwei Afrika-Importe eingetragen.
  • 1987 erster Ridgeback-Import in die Tschechische Republik
  • 1988 erster Anfang einer RR-Zucht in Frankreich durch Ridgebacks aus Südafrika, wie den USA

Vervollständigungen werden von mir gerne entgegen genommen. 
Bitte schickt mir in diesem Fall eine kurze Mail:
 
info@of-moyo-kwa-ureno.de

 

Bei meinen Recherchen über die Geschichte Zimbabwes bin ich im Internet auf sehr informative Seite  gestoßen.

Kleine Geschichte der Republik Südafrika. Mit Bildern.

Embassy of Rhodesia

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zuletzt aktualisiert
 
20/12/07